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Bouquet und Geschmack

Der Tempranillo gehört zu den Weinsorten, die ihren Charakterzug in einer fruchtig -duftenden Note zeigen. Dunkle Beeren geben diesem bekömmlich und mäßig stark alkoholisierten Wein (11-14%) seine besondere Farbe, bei der der Kenner, hält man das Glas gegen das Licht, die Sonne Spaniens erkennen kann.

Sie zeichnen sich durch elegante Weiche und süße Tannine aus, weshalb sie im Gegensatz zu den Cabernets schon als Jungweine getrunken werden können. Durch den Barriqueausbau gewinnen Sie jedoch an Stärke und bilden sich somit zu einem kräftigen Charakterwein der ein großes Reifepotenzial hat.

Am besten geniessen Sie den Tempranillo mit mindestens 16°C jedoch höchstens 18°C Trinktemperatur und öffnen ihn ca. 30 Min. vor dem trinken. Erst ab diesem Zeitpunkt entfalten sich die Düfte nach Pflaumen, Trockenfrüchten, Tabak, Leder, Kirschen oder auch Bitterschokolade und Gewürze.

 

 

Zu welchem Essen passt Tempranillo Wein? (Maridaje)

Mal davon abgesehen, dass der Tempranillo hervorragend als Alleingetränk schmeckt, passt er zu kräftigem Essen. Vor allem zu gegrillten, gebratenen und geschmorten Fleischgerichten. Der Tempranillowein ist eher Tannin haltig und kann herb schmecken. Wenn man Wein trinkt, spaltet Tannin das Muzin im Mund, ein für die Gleitfähigkeit des Speichels verantwortliches Eiweiss, und erzeugt dadurch ein raues Mundgefühl. Isst man aber zum Rotwein ein Stück bindegewebereiches Fleisch wie Rind, Schwein, Wild oder Ente, verschwindet dieser unangenehme Effekt sofort. Dann spaltet nämlich das Tannin zuerst die Fleischproteine bevor es mit dem Muzin reagieren kann. Diese Form der Vorverdauung steigert den Wohlgeschmack von Wein und Speise und entlastet den Verdauungs-apparat.

Natürlich passt der spanische Wein aber auch zu typisch spanischen Tapas oder reifem Hart- und Weichkäse.

 

Anbau
Die Reben des Tempranillo finden sich vor allem in der spanischen Region Ribera Del Duero, die sich an den Ufern des Flusses Duero befindet ( Ribera = Ufer ), sowie unter anderem in Rioja, Penedès oder auch Navarra.

 

Genussreife
Man kann Tempranillo-Weine bis zu zehn Jahren lagern, die einfachen Weine jedoch geniesst man am besten in jungen Jahren.

 

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Crianza, Reserva und Gran Reserva?

Diese spanischen Ausdrücke bezeichnen zweierlei: einerseits die Alterung von Wein, andererseits handelt es sich um eine amtlich anerkannte Kategorie von Gewächsen, die im kleinen Holzfass gereift sind. Im Rioja-Gebiet zum Beispiel:

 

Für die Bezeichnung Crianza bedeutet dies, dass ein solcher Rotwein erst im zweiten Jahr nach der Ernte auf den Markt gebracht werden darf.

Mindestlagerung im Barriques 12 Monate und 12 Monate in der Flasche.

 

Beim Reserva darf der Wein erst im dritten Jahr nach der Lese lanciert werden.

Mindestlagerung im Barriques 12 Monate 24 Monate in der Flasche.

 

Die Gran-Reserva-Weine gelangen erst nach dem fünften Jahr in den Verkauf.

Mindestlagerung im Barriques 24 Monate und 36 Monate in der Flasche.

 

In der Regel ist es so, dass vor allem gute bis sehr gute Jahrgänge als Reserva, respektive Gran-Reserva-Weine abgefüllt werden. Aber es kann je nach Jahrgang durchaus sein, dass ein Reserva dem Gran Reserva überlegen ist. Crianza ist auf jeden Fall die Basis-Qualität, die oft ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet.

 

Die Technik des Dekantierens

Älterer Wein, der längere Zeit im Keller liegend gelagert wurde, behutsam, in liegender Position, damit das eventuell vorhandene Depot nicht aufgewirbelt wird, aus dem Weinregal entnehmen und in einen speziellen Ständer oder Flaschenkorb legen, danach entkorken. Junger Wein braucht nicht mit derselben Sorgfalt gehandhabt werden, da er in der Regel noch kein Depot ausgesondert hat.
Zum Dekantieren benötigen wir eine Karaffe und eine brennende Kerze (nur wenn ein Depot vorhanden ist). In der einen Hand wird die Weinflasche und in der anderen die Karaffe gehalten. Nun wird der Flaschenhals über die brennende Kerze gehalten und  der Wein in die Karaffe gegossen. Der durchfliessende Wein im Flaschenhals wird von oben dabei ständig beobachtet (unter dem Flaschenhals befindet sich ja die Kerze, die das notwendige Licht spendet). Sobald er sich dort verdunkelt und/oder trüb wird (Beginn vom Überfliessen des Depots in die Karaffe), muss der Dekantierprozess gestoppt  werden. Das Depot bleibt somit in der Flasche. Beim Umgiessen soll der Wein als Film an der Innenwand der Karaffe fliessen und nicht als Strahl auf den Karaffenboden aufprallen.

Junger Wein braucht nicht mit derselben Sorgfalt gehandhabt werden, da er in der Regel noch kein Depot ausgesondert hat. Dieser wird dann Karaffiert. Das heisst, er wird mit möglichst viel Sauerstoff in Kontakt gebracht um um zugänglicher zu werden und sich rascher zu öffnen und zu entfalten. Darf also mit viel Schwung umgeschüttet oder eingeschüttet werden.

Ein Wort noch zur (richtigen) Karaffe. Es gibt Unmengen von Karaffenformen. Einfach und allgemein empfehle ich folgendes: Wenn wir durch das Dekantieren eine Sauerstoffanreicherung anstreben, sollte die Karaffe unten einen grossen Durchmesser haben, so dass sich der Wein weitläufig ausbreiten kann. Ein enger Karaffenhals verhindert, dass die Aromen oder das Bouquet zu schnell entweichen. Bei sehr alten Weinen, wo wir nur das Depot zurückbehalten wollen und keine intensive Sauerstoffanreicherung anstreben, ist eine schlanke Karaffe empfehlenswert, da sonst das Risiko einer zu starken Oxidation besteht.

Tempranillo Traube

 

Der Tempranillo ist der bedeutendste Wein im sonnigen Spanien. Diese Rebsorte hat ihren Namen „kleine Frühe“ durch die kleinen Beeren erhalten, welche früher reifen als etwa die Trauben des Garnacha. Vermutlich wurden die ersten Reben der Tempranillo -Trauben von Mönchen angebaut, welche sich in Rioja, nach der Befreiung Spaniens von den Mauren, niedergelassen hatten. Der Tempranillo eignet sich hervorragend für Verschnitte. Daher überrascht es nicht, dass in vielen Spanischen Spitzenweinen die Tempranillo-Traube eine wichtige Rolle übernimmt, so zum Beispiel bei zahlreichen schönen Ribera Del Duero oder Rioja-Weinen.

 

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Barrique

 

Das Barrique ist ein Eichenfass, das heute vor allem zum Ausbau von Bier oder Wein dient. In der Regel wird dem Barriquefass das Bordelaiser Schiffsmaß von 225 Litern zugeordnet. Das Volumen eines Fasses kann aber, je nach Region und gewünschtem Verwendungszweck, bei bis zu 700 Litern liegen.

Gerne geben Winzer auf der Etikette an, in welchen Fässern der Wein reifen durfte. «Französische» oder «amerikanische Eiche» liest man dort oft – aber kann man den Unterschied wirklich schmecken? Ja, man kann: Eichenholz aus Frankreich zeigt eher Noten von Gewürzen und Sandelholz. US-Eiche hingegen erkennt man an Vanille und am typischen Kokosnussduft.

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Tanninen

Tannine sind Gerbstoffe, ein Wort, das man aus der Fellverarbeitung kennt. Gerben heisst dort der Vorgang, bei dem Fell in Leder verwandelt wird. Aber wie kommen diese Tannine in den Wein? Ganz einfach, sie sind schon in der Traube enthalten, und zwar in den Schalen und in den Kernen. Da Rotwein auf der Maische vergoren wird, also mitsamt Schalen und Kernen, finden sich die Gerbstoffe aus den Trauben anschliessend auch im Wein wieder. Je länger der Winzer den Wein auf der Maische belässt, desto mehr Pelz gibt’s nachher auf der Zunge. Bei einer Reifung im Fass steuert ausserdem das Holz noch weitere Gerbstoffe bei. Gleichzeitig wird der Wein durch die Fasslagerung aber auch geschmeidiger. Warum?

Erstens verbinden sich während der Fassreife die Tannine aus der Traube mit den Tanninen im Holz. Zusammen bilden sie neue, langkettige Verbindungen, die sanfter schmecken als die ursprünglichen, kürzerkettigen Tannine.

Zweitens docken die Gerbstoffe mit fortschreitender Lagerung an die Farbstoffe im Wein an und verlieren dadurch zusätzlich an Härte.

Und drittens wirkt bei der Fassreife der durch die Wände dringende Sauerstoff abmildernd auf die Tannine. Unerwünscht sind Gerbstoffe übrigens im Weisswein. Denn der soll ja leicht und spritzig über die Zunge hüpfen, statt sie in Leder zu verwandeln.

 

Das Ausbrennen von Fässern

Liegt der Wein längere Zeit im Fass, gibt er seine Aromen an den Wein weiter, färbt also sozusagen geschmacklich auf ihn ab. Holz hat an sich schon einen Eigengeschmack, es enthält beispielsweise Duftstoffe von Zeder oder Vanille. Toastet der Küfer nun das Fass zusätzlich (das heisst, er brennt es von innen aus) bilden sich weitere Aromen.Sie können je nach Herkunft des Holzes variieren. So nehmen etwa Fässer aus französischer Eiche eher Noten von geröstetem Brot an, während Fässer aus amerikanischer Eiche typischerweise eine Kokosnussnote zeigen. Auch die Dauer der Toastung spielt eine Rolle für den Geschmack. So wird in drei Stufen geröstet: leicht, mittel und dunkel.

Neue Fässer geben auch stärkere Aromen ab als bereits gebrauchte Fässer.

Somit wird dem Wein eine Barrique-Note zugefügt.

 

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